„Druck dich aus“ Das Projekt im Überblick
Kinder sind unsere Zukunft – Bei diesem handwerklichen und künstlerischen Projekt haben sie eine Möglichkeit ihre Wünsche und Träume zum Ausdruck zu bringen.
Unsere Idee
Wir gehen an verschiedene Orte um vorwiegend mit Kindern, aber auch Erwachsenen in die Begegnung durch einen künstlerischen Schaffensprozess zu kommen. Es ist ein Projekt, in dem Menschen etwas innerliches zum AusDruck bringen können. Zur Motivfindung stellen wir uns zum Beispiel folgene Fragen:
- Was kann man tun um den Landkreis für Kinder schöner zu machen?
- Was brauchen Kinder um sich wohl zu fühlen?
- Was ist dein Lieblingsort und warum?
- Hast du eine Geschichte ( zu deinem Bild ) zu erzählen?
Diese innere Auseinandersetzung ist eine Möglichkeit sich durch ein Kunstmedium zu veräußern. Durch hochwertige Materialien und die Begleitung und Unterstützung von Fachpersonal bekommen die Kinder eine Ausdrucksmöglichkeit – eine Stimme. Ein Inhalt der Kinderrechte durch die UN-Kinderrechtskonvention ist das Recht auf persönliche Entwicklung und Beteiligung. Diese stehen hier auch für uns im Vordergrund, da wir zusammen den Landkreis gestalten wollen:
Quelle:https://www.plan.de/kinderrechte-einfach-erklaert.html?sc=IDQ25100
Die Drucke sowie die Linolplatten können mit nach Hause genommen und zur Vervielfältigung genutzt werden. Es wird ein handwerkliches Wissen angeeignet. Die vervielfältigten Drucke sollen in Zukunft dann auch Teil einer Ausstellung und eines Buches werden. So können die Ideen der Beteiligten noch weitreichender präsentiert werden.
Linoldruck im Abenteuercamp
Die Ferienkinder des Abenteuerspielplatzes in Hendungen hatten am 09.08.2024 die Möglichkeit sich über das Linoldruckprojekt künstlerisch auszudrücken. Hierfür verstummten die großen Werkzeuge des Bauplatzes für einen Morgen und die Schnitzmesser wurden auf die Linolplatten angesetzt.
Doch wie finde ich mein Motiv? Hier begleiteten die Betreuenden Daniela Bauer (Mutter und Wildnispädagogin), Christine Wehe Bamberger (Künstlerin, Aktivistin, Leiterin des Atelierhauses „Altes Gut“) und Regina Warmuth (Kulturmanagerin, Pädagogin, Künstlerin) auf dem Weg zum eigenen AusDruck.
Der Weg zum fertigen Druck ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem Material an sich und diversen Fragen:
„Was will ich ausdrücken“, „Was will ich sagen“, und ganz zentral „Was brauchen Kinder um sich wohl zu fühlen“ und dann „Wie kann ich zum Beispiel einen Lieblingsort, Kuscheltier, Freundschaft, die Lieblingseisdiele oder das Rennauto in ein Bild umwandeln und folgend auf die Linolplatte zeichnen? Anhand dieser Fragen kann man schon vermuten, was so ein künstlerischer Prozess für Herausforderungen birgt und welchen Mut es zum Teil benötigt, sich mit den inneren Fragen zu beschäftigen. Dann folgt natürlich die handwerkliche Umsetzung von: Die Idee mit Bleistift auf der Linolplatte vorzeichnen, das Motiv mit dem Schnitzwerkzeug bearbeiten, die Farbe auf die Linolplatte aufbringen und drucken.
Durch die hohe Fachkompetenz der Betreuenden und die große Neugierde und vertiefte Zugewandtheit sowie die große Freude am gemeinsamen Schaffen von Seiten der Kinder, wurden sehr qualitätvolle Drucke sowie dichte und bedeutende Inhalte gestaltet.
Struktur Abenteuercamp
Das Ferienprogramm in Hendungen wird seit 2020 erfolgreich angeboten und zieht jedes Jahr ca. 35 Kinder zwischen 6-14 Jahren für zehn Tage auf das Gemeindegrundstück am Rande des Dorfes. Die Sozialpädagogin Anna-Sophie Umhöfer, so wie ein Team von sechs weiteren begeisterten Betreuer*Innen halten den Rahmen und unterstützen die Kinder in ihren Vorhaben. Das Konzept scheint sehr einfach, denn die Kinder bekommen nur einfache Werkzeuge, wie Hammer, Sägen und Nägel und natürlich die Holzlatten und Bretter, mit denen dann nach und nach die Hütten entstehen. Die Kinder bauen sich ein Dorf. So einfach ist es doch nicht, denn die Hütten müssen auch geplant, die Gruppe muss sich finden und so eine Hütte von teilweise über 20 m² baut sich nicht an einem Tag. Alle treffen sich regelmäßig im Plenum um anstehende, wichtige Entscheidungen zu treffen. Außerdem werden auch Bürgermeister*Innen und Stellvertretende sowie Hüttenabgeordnete gewählt. Die Kandidaten hatten zum Beispiel die spannende Aufgabe, Wahlreden zu halten, Wahlplakate zu gestalten und Wahlzettel zu entwerfen. So bekam man einen Eindruck von den Bewerber*Innen und konnte jemanden wählen, den man als passend im Verantwortungsbereich sah.
Die Verantwortlichen gaben dann zum Beispiel unwissenden Besuchenden einige Auskünfte über die aktuellen Bauvorhaben und planten gemeinsam das Anstehende für den Tag. Teilweise gingen die Kinder über den Mittag nach Hause, wobei die Betreuer*Innen von den Eltern bekocht wurden.
Zum Ende des Ferienprogramms gibt es immer noch einige Besonderheiten, denn die Eltern bringen zusammen mit ihren Kindern die Dächer der Häuser an, dann gibt es noch eine Übernachtung in den selbst gebauten Hütten und zu Abschluss wird ein Markt gestaltet, bei dem die Hütten als Verkaufsbuden für Selbstgemachtes von Groß und Klein genutzt werden. Die Einnahmen hiervon werden dann gespendet.
Zu Betonen ist, dass die Kinder „hier das Sagen haben“, alle Entscheidungen treffen, Projekte planen und umsetzen. Erwachsene sind hier nur beratend tätig, wenn Unterstützung angefragt wird.